Abschlussrunde – Roadtrip Kanada

Nach drei Wochen auf der Farm auf Vancouver Island, hieß es für uns ab ins nächste Abenteuer. Ein Roadtrip von Vancouver durch British Columbia bis zu den großen Nationalparks in Alberta und zurück war der Plan.

Noch am selben Tag, nach Verlassen der Farm, holten wir unseren Mietwagen ab, besorgten die nötige Campingausrüstung und Lebensmittel. Dann ging es auch schon los, raus aus Vancouver und über den „Sea to Sky“ Highway in Richtung des Olympia-Dorfes Whistler. Der Name des Highways war Programm. Immer entlang zwischen der zerklüfteten Küste mit vielen kleinen Inseln und den massiven und hochaufragenden Bergwänden mit Steinschlaggefahr zur anderen Straßenseite.

Für uns hieß dieser Start auch leider der Anfang vom Ende. Es brachen die letzten Wochen unserer Reise an. Um so schöner, dass wir diese in den National und Provincial Parks von Kanada verbringen durften. Dieses Jahr wird Kanada 150 Jahre alt, was zum Anlass genommen wurde die Parkgebühren zu erlassen. Also günstiger für uns, aber auch dementsprechend voll war es manchmal. Campingplätze hatten wir nirgendwo reserviert, weshalb wir erst etwas beunruhigt waren. Es war aber trotzdem kein Problem immer ein Plätzchen zu finden.

Unsere Route führte uns über die Ortschaften Squamish und Whistler, zum Wells Gray Provincial Park bei Clearwater bis zu den großen National Parks Jasper und Banff in den Rocky Mountains, im Bundesstaat Alberta. So ging es fast jeden Tag auf kleinere und größere Wanderungen durch die riesigen Wälder und weiten Berglandschaften. Da noch die Schneeschmelze im vollem Gange ist, durften wir immer wieder beindruckende Wasserfälle und reißende Flüsse beobachten. Besonders der Wells Grey Provincial Park hatte eine Menge Wasserfälle zu bieten. Schon von weitem konnte man zwischen den Bäumen den Wassernebel aufsteigen sehen.

Wettermäßig hatten wir volles Programm. Von regnerischen Tagen über leichten Schneefall und heiße 30 Grad, war alles dabei. An einem heißen, über 30 °C und sonnigen Tag, besuchten wir zunächst einen Aussichtspunkt des bekannten Peyto Lake mit Blick über den riesigen azurblauen Gletschersee. Im Anschluss wanderten wir noch 3 km bergauf. Worauf wir nicht gefasst waren, dass wir plötzlich mit knietiefen Schneefeldern zu kämpfen hatten, Sandra nur in ihrer kurzen Hose und Top, mal abgesehen davon, dass die wasserfesten Zeiten unserer Wanderschuhe schon längst vorbei sind. So wurde aus einem sommerlichen Spaziergang tatsächlich noch eine, nicht ganz unanstrengende, aber doch witzige, sommerliche Schneewanderung. Oben angekommen wurden wir sogar mit der Entdeckung eines Murmeltieres belohnt, wonach wir schon lange Ausschau hielten.

Generell können wir uns nicht beklagen, wenig Tiere gesehen zu haben. Speziell Bären konnten wir fast jeden Tag treffen, womit wir im Leben nicht gerechnet hätten. Zwar waren es immer „nur“ Schwarzbären, einen Grizzly konnten wir nicht finden, aber immerhin…echte Bären! . Und dazu mussten wir noch nicht einmal weit in den Busch wandern. Immer wieder am Straßenrand trafen wir sie auf ihren Streifzügen zum Fressen. Meist standen schon etliche Fahrzeuge ringsherum, um diese doch niedlich aussehenden „Kuschelbären“ zu beobachten. Doch alle Warnungen an Campingplätzen und Wanderwegen riefen die Gefahren zurück ins Gedächnis, die von Ihnen ausgehen können. Und nicht nur für uns, sondern auch Gefahren für den Bär. Denn jeder Bär, der durch achtlos rumliegende Lebensmittel eine Verbindung zwischen Mensch und ‚Essen‘ aufbaut muss leider erschossen werden. Also KEINE BÄREN FÜTTERN! oder Lebensmittel umherliegen lassen!

Neben Bären konnten wir noch jede Menge Rehe, putzige Streifen- und Eichhörnchen, ein paar Bergziegen und natürlich jede Menge Vögel sehen. Auch von Mosquitos wurden  wir nicht verschont. Einmal wurde sogar damit geworben, dass in der Gegend etwa 35 verschiedene Arten dieser Blutsauger anzutreffen sind. Ganz toll! Lediglich Elche und Moose konnten wir nicht finden, die ich wirklich gerne einmal gesehen hätte.

Da wir noch ein paar Tage zur Verfügung hatten und ausreichend die schönen Landschaften in den Rocky Mountains bestaunt hatten, machten wir auf dem Rückweg noch einen Abstecher in Seattle, USA. Auf dem Hinweg hielten wir an einem Outlet, bisschen Shopping muss ja auch mal sein 😉 . In Seattle selbst beobachteten wir Menschen, die in Schlangen von sicherlich zum Teil einer Stunde anstanden, nur um in einem gewissen Laden zu Essen. Verrückt! (Aber manches sah wirklich gut aus). Sogar einen Besuch im Geocaching HQ haben wir auf Anraten eines Freundes gemacht. (Wer nicht weiß was damit gemeint ist, nicht schlimm, sonst einfach googlen 😉 ). Ansonsten war Seattle jetzt nicht besonders spannend.

Aber den Abstecher und das Ende des Roadtrips konnten wir dann noch kurz vor der kanadischen Grenze mit einem Feuerwerk beenden. Nachdem wir schon an diesem Wochenende das 150 jährige Kanada Jubiläum gefeiert hatten, stand nun in den USA der Independence Day an.  Wir campten in der Birch Bay, welche ein echter Geheimtip für den 4. Juli ist. Denn etwas abgelegen von den Städten und Dörfer ließ sich ein herrliches Feuerwerk entlang der Bucht beobachten. Wie für unseren Abschied gemacht 😀

Nun sitzen wir schon am Flughafen von Vancouver und warten auf unseren nächtlichen Weiterflug über Toronto nach….   New York!

Von unserer, leider wirklich, letzten Station auf unserer aktuellen Weltreise erfahrt ihr dann bald mehr.

 

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