Die Rocky Mountains, ein paar Grizzlys, Weite und Freiheit – das versprachen wir uns unter Kanada. Und genau da sind wir aktuell. Die Sonne ist uns von Mexico gefolgt. Wir landeten bei schönstem Wetter in Vancouver.
Das letzte Mal ‚Arbeiten‘ ist für uns schon eine ganze Weile her und Reisen ist nun mal leider nicht ganz umsonst (wenn auch deutlich günstiger, als sich das so mancher vorstellen mag). Dementsprechend sind wir mittlerweile ziemlich blank. Zum Glück bedeutet das dennoch (noch) nicht ganz das Ende für uns, denn wir probieren uns aktuell mal im ‚Wwoofen‘ oder auf deutsch gesagt, im Arbeiten für Kost & Logis. Wwoofing.com ist (neben vielen Weiteren) eine große Plattform, auf der man solche Plätze in der ganzen weiten Welt finden kann. Meistens sind es Farmen, die etwas Unterstützung suchen und im Austausch Leuten wie uns ein Dach über dem Kopf und die Möglichkeit bieten, neue Erfahrungen zu sammeln. (Aber ehrlich gesagt haben wir unseren Platz nicht auf diesem Wege gefunden, sondern durch Kontakte in der Heimat. Die Farm ist aber über die Plattform zu finden.).
So ging es nach drei schönen Tagen in Vancouver City, die wir u.a. auf dem Tandem entdeckt haben, mit der Fähre in zwei Stunden auf das benachbarte Vancouver Island, genauer gesagt nach Fanny Bay auf die wunderschöne Ironwood Farm. Hier sollten wir die nächsten drei Wochen zu Hause sein. Untergekommen sind wir in einem kleinen Häuschen, das wir uns mit zwei weiteren Wwoofern teilen. Im Hauptgebäude nebenan leben die beiden Farmer Bryne und Barbara (mit deutschem Hintergrund). Gearbeitet wird Montags-Freitags von 9 Uhr morgens bis 15 Uhr nachmittags inkl. einer Stunde Mittagspause. Die Ironwood Farm ist eine „Organic Farm“, heißt hier wird hauptsächlich Bio- Obst und Gemüse angebaut. Unsere Aufgaben sind alles was so anfällt. Da wir ja noch im Frühling stecken, bepflanzen wir grade größtenteils noch die Felder. Bald sind aber schon die ersten Erdbeeren reif 🙂 .
Die übrige Zeit steht zu unserer freien Verfügung. Da die Farm wirklich traumhaft liegt, wird es so schnell nicht langweilig. Auf der einen Seite hinter den Feldern warten gleich Wald und Berge und auf der anderen Straßenseite der Strand. Samstags verkaufen Bryne und Barbara ihre Pflanzen und (!) hausgemachtes Steinofenbrot auf dem Farmermarkt in der nächstgroßen Stadt Courteney. Den haben wir letztes Wochenende besucht und gebetet, das noch Brot für uns übrig bleibt. So ein frisches Brot nach einigen Monaten Abstinenz schmeckt einfach nur himmlisch. Aber generell können wir uns über das Essen nicht beklagen…im Gegenteil, wir sind im absoluten Schlemmerparadies gelandet. Sonntag sind wir ein wenig über die Insel gefahren und haben frühsommerliche Temperaturen genossen. Grizzlys liefen uns aber leider keine über den Weg.
Eine Woche von Dreien ist nun schon um. Zwei weitere sind es also noch bis wir diesen Ort wieder verlassen werden. Geplant ist danach ein Roadtrip durch British Columbia und Alberta. Also falls wer Tips hat, immer her damit 🙂 .
Nur der Ordnung halber: es heißt „Wwoofing“ mit 2w und dieser Brian schreibt sich „Bryne“. Nichts für ungut.
Ich wünsche euch viel Spaß auf der Farm!
LG, Andy
Wir sind ja auch nur so halbe ‚w(w)ofer’…deswegen ein w weniger…;-)
Danke danke!