Urlaubsreif! Ab nach Mexico

Nach dem wir in den letzten Wochen oder eher sogar Monaten schon wieder so viel unterwegs waren, ständig den Ort gewechselt haben, Berge erklommen wurden und jede Menge Eindrücke zu verdauen waren, wurde es dringend mal wieder Zeit ein bisschen runter zu kommen und ein wenig länger an einem Ort zu bleiben. Kurzum: wir waren urlaubsreif!

Auf dem Weg von Südamerika nach Kanada liegt praktischerweise ein hübsches Fleckchen Erde namens Karibik. Wie gemacht für drei Wochen Faulenzen, den, sich im Winde wiegenden, Palmen zuzusehen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Der günstigste Flug von Lima aus in diese Richtung ging nach Canun, und so wurde es eben Mexico, bzw. die Halbinsel Yucatan.

Wir hatten uns vorgenommen die nächsten drei Wochen nicht viel umher zu reisen. Auch der Besuch von Sehenswürdigkeiten sollte sich in Grenzen halten – einfach mal entspannen, abschalten und das Wetter genießen.

Auf zum Ballerman

Schon auf dem Flug von Florida (hier waren wir zwischengelandet) nach Cancun, wurde uns schnell klar, wer außer uns sonst noch so die Halbinsel besuchen wird. Stimmung machendes Flugpersonal und Fluggäste in Partylaune. Wir befanden uns geradewegs in Richtung des amerikanischen Ballerman. Gut, dass wir nicht in Cancun bleiben wollten…

Für uns ging es direkt vom Flughafen aus einen Ort weiter, nach Playa del Carmen. Aber auch hier sah es nicht viel besser aus. Aufgrund riesiger Hotelanlagen, Einkaufsmeilen, Restaurants und Bars, jeder Menge Tequilla, Mezcal und kubanischer Zigarren blieb wohl keinen Platz mehr für Ruhe, Strand und Palmen. So hatten wir uns das irgendwie nicht vorgestellt mit unserem Urlaub. Karibischer Traum: Fehlanzeige. Etwas Panik kam schon auf, ob wir noch das passende Fleckchen für uns finden würden. Zum Glück war das Hotel erst einmal nur für die ersten Nächte gebucht. Nach drei Nächten im touristischem Trubel zogen wir mit großer Hoffnung weiter südlich nach Tulum.

Tulum

In unsere Unterkunft haben wir uns sofort verliebt. Zunächst nur für vier Nächte gebucht, sind wir dann doch glatt für die restlichen 2 1/2 Wochen hier versackt. Eine kleine Zelt-Hütte mit Strohdach und Doppelbett, einen schönen Pool, kostenlose Fahrräder zur Benutzung und leckeres Frühstück. Mehr brauchten wir nicht. Zum Strand waren es zwar fast 30 Minuten mit dem Rad, was uns aber nicht weiter störte. Denn dieser ist wirklich schön und das azur blaue Wasser einfach herrlich. Es ist der richtige Ausgangspunkt, um einfach zu entspannen und falls doch Langeweile aufkommt, viele Dinge in der Umgebung zu erkunden. Wir hatten unser Paradies gefunden.

Tauchen in den Cenoten

Ein Highlight in Yucatan sind die Cenoten, überwiegend Süßwasser-gefüllte Kalksteinlöcher und Höhlensysteme, die es mit Schnorchel- oder Taucherausrüstung zu erkunden gilt. Als begeisterte Taucher kamen auch wir natürlich nicht daran vorbei. Mal etwas komplett anderes als im Meer tauchen zu gehen. Insgesamt drei Tauchgänge führten uns in eine absolut andere Welt, als die, die wir bisher kannten.

Mit einem Urgestein der Region, der damals vor ca. 30 Jahren die ersten Höhlen mit erforschte, tauchten wir ein, in eine Welt von kleinen bis größeren Gängen, vorbei an teils riesigen Stalagmiten /-titen, die in einer Zeit entstanden, bevor alles geflutet war. Wir schwebten regelrecht durch die Tropfsteinhöhlen. In einer Höhle konnten wir sogar auftauchen und fanden uns mitten unter hunderten von Fledermäusen wieder, die an den Decken hingen und um uns herum flatterten.

prodivemex.com

Höhepunkt war sicherlich die riesige Sinkhöhle „The Pit“ und die Naturphänomene, die dort stattfinden. Auf ca. 12 m Tiefe erreichten wir die ‚Halocline‘, wo sich Süß- und Salzwasser vermischen. Man hat das Gefühl einen öligen Film vor Augen zu haben. Plötzlich sieht man alles nur noch verschwommen. Zuerst dachte ich, es läge an mir und ich hätte ein Kreislaufproblem. Erst ein paar Sekunden später wurde mir klar, dass ich mitten in dieser Schicht war. Weiter unten bei ca. 30 m, gab es dann noch eine viel dickere und dichtere Wolke aus Schwefelwasserstoff. Und dann noch das wahnsinnig tolle Lichtspiel in dieser Cenote. Ziemlich abgefahren dort zu tauchen!


Maya Ruinen

Natürlich verschlossen wir uns nicht ganz den übrigen Sehenswürdigkeiten der Region, jedoch nur sehr dosiert mit abwechselnden Pool-/ Strandtagen.

Direkt zu Beginn besuchten wir die Ruinen in Tulum, welche an einer Steilküste am Meer liegen. Mehr als die alten Steine hatte uns aber mal wieder die Tierwelt gefesselt. An jeder Ecke fand man kleinere, größere und auch riesige Echsen. Sogar einen total süßen Nasenbär konnten wir in einem Busch entdecken.

Interessanter war dann schließlich der Besuch von ‚Coba‘. Mit einem Mietauto ging es vor den Besuchermassen zu der großen Mayapyramide mitten im Dschungel. Mit 45 m ist sie die größte bekannte Pyramide im nördlichen Yucatan. Nachdem wir alle Stufen  (von genormten Stufenhöhen verstanden die Maya nichts  *ächz*) erklommen hatten, konnten wir über den gesamten Wald hinweg sehen, in der die Pyramide steht. Kaum waren wir wieder unten angekommen, schienen auch schon die Touristenbusse angekommen zu sein und die Massen strömten uns entgegen und die Pyramide hinauf.

In und um Tulum

Die übrige Zeit  genossen wir bei dem heißen, sonnigen Wetter überwiegend das kühle Nass in unserem Pool, dem Meer oder umliegenden Cenoten. Vor der Küste gibt es auch den ein oder anderen guten Schnorchelplatz an dem wir Schildkröten, Rochen, Haie, Baracudas, Korallen und einiges mehr an Fische entdecken konnten. Abends kehrten wir dann gerne in das ein oder andere Restaurant ein, um Tacos, Fisch, Burritos und andere gute mexikanische Speisen zu genießen. Und viele nette Leute haben wir auch wieder kennen lernen dürfen.

Alles in allem lief also doch noch alles wie erhofft und wir konnten etwas die Seele baumeln lassen. Die drei Wochen vergingen aber dennoch wie im Flug. Gestärkt, aber trotzdem mit einem etwas traurigen Auge ging die Reise dann auch schon weiter. Bereit für das nächste Abenteuer. Nach Kanada.

Hinterlasse uns doch einen kurzen Kommentar :)

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.