Unterwegs am Titicacasee

Nächster Stop: Copacabana.

Brasilien? Nein, Bolivien! Etwas kühler gelegen auf über 3800 m und nicht am Meer, sondern direkt am Titicacasee liegt das kleine bolivianische Städtchen Copacabana.

Hier kann man aufjedenfall mal Stop machen, wenn man in der Gegend ist. Es gibt gutes und günstiges Essen. Bekannt für die Region ist Trucha, also Forelle. Und es gibt einen schönen Aussichtspunkt über die Stadt und den See. Obwohl es nur aussieht wie ein ‚Hügel‘, bekommt man spätestens hier wieder zu spüren, wie weit über dem Meeresspiegel man doch ist. Das vergisst man hier irgendwie schnell. Uns ging ganz schön die Puste, trotz das wir ja schon in den letzten Wochen immer zwischen 3500 und 4700 m unterwegs waren.

Aber vor allem die nahe liegende Isla del Sol soll sehr sehenswert und schön zu bewandern sein. Wir waren dort. Schön: ja. Wandern: momentan nein. Es gibt dort drei Dörfer, die sich aktuell untereinander bekriegen. Bis die Streitigkeiten beseitigt sind, lässt das mittlere Dorf keine Touristen aus dem Süden in den Norden passieren. Doof für uns. Aber so haben wir auf der autofreien Sonneninsel eben nur die Sonne, Ruhe und schöne Aussichten genossen. Sobald die Sonne raus kommt, wird es echt heiß. Aber nachts ist es hier bitterkalt und der See hat nur etwa 10 °C. Bietet sich jetzt also auch nicht so zum Baden an.

Auf nach Peru

Der Titicacasee liegt direkt auf der Grenze zu Peru. Um eine ansonsten ziemlich lange Busfahrt aufzusplitten, haben wir noch Halt für eine Nacht auf der peruanischen Seite in Puno gemacht. Das kann man sich eigentlich auch sparen. Copacabana ist da wesentlich schöner. Wir hatten hier also ein wenig Zeit tot zu schlagen. DAS Highlight in Puno sind die floating islands. Schwimmende Inseln aus Schilf. Wir haben nichts besonders gutes von diesem Ausflugsziel gehört, aber mangels Alternativen haben wir doch einen Abstecher dort hin gemacht. Ich glaube, das war die dümmste Aktion die wir auf unserer ganzen Reise gemacht haben. Es ist eine reine Touri-Verkauf-Programm. Quasi eine Kaffeebootsfahrt.

Auf den schwimmenden Inseln leben die ‚Uros‘, die vor zig tausend Jahren dorthin vor den Inkas geflohen sind, um nun von Touristen überfallen zu werden. Einblick in das Leben dort gibts kaum, vielmehr aber in schwimmende Verkaufsstände an denen missgelaunte verkleidete Verkäuferinnen sitzen. Aber Service wird hier in Südamerika sowieso nicht besonders groß geschrieben. Danach wird man quasi genötigt noch eine Runde auf einem aus Schilf und Plastikflaschen gebauten Boot zu drehen und Schulkinder beim Ständchen Singen zuzuhören, in jeder möglichen ‚westlichen/ reichen‘ Sprache wie es sich gehört.

Wir waren froh spätabends endlich in den Nachtbus Richtung Cusco steigen zu können. Wir haben große Pläne und hoffen auf ergiebigere Erlebnisse.

Pleiten, Pech und Pannen

…Aber dann wartete noch die Überraschung des Tages auf uns. Unser Bus sollte um 22 Uhr los fahren. Check in um 21 Uhr. Wir haben den ganzen Nachmittag und Abend irgendwie die Zeit tot geschlagen, bis es Zeit war zum Busbahnhof zu fahren. Punkt 21 Uhr standen wir am Schalter, um das Gepäck abzugeben. „Ab 21 Uhr erst Check in“, sagte man uns dort…Ich mich schon wieder am aufregen, weil es ja schließlich 21 Uhr war. Wohl wieder so ein Südamerika Ding oder so. Also haben wir uns nochmal hingesetzt und gewartet bis jemand anderes auch eincheckt. Aber es kam niemand. Wir warteten und warteten. Irgendwann überlegte ich scherzhaft, ob unsere Uhren wohl falsch laufen. Da hab ich mal Google gefragt, und Google sagte, in Peru ist es 19.30 Uhr und nicht 21.30 Uhr…Tobi ging nochmal zum Schalter, um sich zu vergewissern. Und tatsächlich: Wir haben anderthalb Tage nach der falschen Uhrzeit gelebt. Anstatt die Uhr an der Grenze zu Peru zurückzustellen, haben wir sie vorgestellt. Wie peinlich. Und dabei haben wir uns am morgen noch aus dem Bett gequält, um noch bis neun das Frühstück mitzubekommen. Dabei war es erst sieben und wir hätten noch 2 Stunden länger schlafen können 😀 .

Euch wünschen wir allen frohe Ostern und schöne Feiertage!

 

3 Replies to “Unterwegs am Titicacasee”

  1. Hey Leute!
    Hab euren Blog über FB entdeckt.
    Mir gefällt wie ihr schreibt ?
    Etwas schade finde ich, dass ihr die ganzen tollen Fotos ganz unten in klein habt, wäre toll wenn die mehr im Text eingebaut wären.

    LG,
    Mili

    1. Hey Mili danke für dein Feedback. Ja manchmal ist es wirklich schöner die passenden Bilder im Text zu haben. Bei der Menge an Bilder, die sich manchmal bei uns auftun, ist es einfacher alle in eine Gallerie zu packen. Aber vielleicht probieren wir es mal aus, zwei oder drei Bilder in die mit einfließen zu Lassen lassen und den Rest weiterhin in die Gallerie am Ende.

      Geht es für euch jetzt nach Chile? Viel Spaß in Südamerika! 🙂

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