Hola Südamerika, hola Chile!

…y hola po amigas y amigos, wie man hier in Chile sagen würde 🙂

Südamerika! Wir haben es geschafft! Sonntag nachmittag sind wir nach einem turbulenten 12 Stunden Flug in Santiago de Chile, der Hauptstadt dieses Landes, gelandet. 16 Stunden Zeitunterschied sind es von Neuseeland zu Chile. Um hier hin zu kommen sind wir sogar durch die Zeit gereist. Denn wir sind lustigerweise früher angekommen als los geflogen… 😀 .

Obwohl wir natürlich darauf gefasst waren, dass Land und Leute ziemlich unterschiedlich sein würden zu dem was wir in Australien und Neuseeland erlebt haben, gab es trotzdem erstmal einen kleinen Kulturschock als wir, geschafft von der Reise wie wir waren, aus dem Flughafen kamen. Eine gerammelt volle Vorhalle mit Taxifahrern, die einen alle unbedingt „zum besten Preis“ in die Stadt bringen wollen. Und von jetzt an: Spanisch statt Englisch. Darauf haben wir uns vorbereitet, indem wir uns noch in Auckland am Flughafen ein kleines Wörterbuch besorgt haben, das wir auf dem Flug studierten, um die paar Brocken die uns aus der Schulzeit noch im Gedächtnis geblieben sind, wieder aufzufrischen. Muss reichen, dachten wir uns. Um ein Busticket in die Stadt zu ergattern, war es schon mal ausreichend.

Wieder unterwegs mit dem Rucksack auf dem Rücken

Auf dem Weg zum Hostel, das wir für die ersten zwei Nächte gebucht hatten, sammelten wir weiter erste Eindrücke vom Leben in Südamerika. Viele Menschen draußen auf den Straßen, Streetfood und fremde Gerüche, freizügig gekleidete Menschen, überall Musik, freundliche Straßenhunde, ziemlich verriegelte, alte Wohnhäuser, gepflegte und weniger gepflegte Straßen. Anders, aber kein schlechter Eindruck für den Anfang.

Wir sind noch ein wenig spazieren gegangen und haben uns was zu Essen besorgt, bevor wir erschöpft ins Bett gegangen sind. Nach einem 3 stündigen Nickerchen wachte ich schon wieder auf, mitten in der Nacht aber trotzdem hellwach : der Jetlag ließ grüßen. An Schlaf war nicht mehr zu denken.

Santiago ist eine riesen Metropole und das Wirtschaftszentrum des Landes. Es leben dort über 6 Millionen Menschen, ein Großteil der ganzen Population in Chile. Unser kleines Sightseeing – Programm für Santiago zogen wir natürlich trotzdem am nächsten Tag durch, wenn auch etwas gerädert. Zuerst gings rauf zum Cerro San Cristobal. Neben der großen Statue, hat man dort oben einen guten Ausblick auf die ganze Stadt. Auf dem Rückweg machten wir gleich Bekanntschaft mit der einheimischen Tierwelt. Eine Spinne gigantischen Ausmaßes (!!!) krabbelte uns einfach mir nichts, dir nichts, über den Weg. Wir waren total aus dem Häuschen. Angeekelt und gleichzeitig bewundernd, beobachteten wir das haarige Monster eine Weile, während andere Passanten einfach vorbeigingen ohne sie eines zweiten Blickes zu würdigen. Sieht man sowas öfter hier?

Den Appetit hatte es uns aber nicht verdorben. Immer der Nase entlang steuerten wir mittags ein einladendes Büdchen an, dass Teigwaren in allen Variationen verkauft. Empanadas! Das sind gefüllte Teigtaschen. In der klassischen Variante (pino) mit Hackfleisch, Zwiebeln, einem gekochten Ei und einer Olive. Sehr lecker und sättigend und für ein kleines Geld. Den Streetfoodtest hat Chile definitiv bestanden!

Die Stadt machte auf uns ansonsten einen eher ruhigen und gemütlichen Eindruck. Angesichts der Größe und der Bedeutung im Land irgendwie komisch. Wir sind noch ein wenig durch Märkte und die Innenstadt spaziert und haben uns dazu entschieden, am nächsten Tag einen Bus in das benachbarte Valparaiso zu nehmen.

Valparaíso, die Hafenstadt

Valparaíso. Allein der Name klingt schon so schön (natürlich nicht von mir augesprochen). Die Hafenstadt, von den Chilenen liebevoll Valpo genannt, ist das Kulturzentrum des Landes. Der Stadtkern wurde durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Zu Recht, wie wir finden.

Einstmals war es nur ein kleines Schifferörtchen bis aber die ganzen goldgierigen Europäer auf ihrem Weg zur Westküste der USA einen Anlegehafen brauchten, um sich für den weiteren Weg zu stärken. Das brachte das Schifferörtchen zur Explosion und Valparaíso wurde zu einer der wichtigsten und größten Hafenstadt in der ganzen Welt. Bis zur Eröffnung des Panamakanals. Die goldgierigen Europäer zogen nun natürlich die Abkürzung durch die Karibik vor. Heutzutage besuchen nur noch Millionen von Touristen diesen Ort.

Valparaiso erstreckt sich über eine Vielzahl von Hügeln mit kunterbunten Häusern. Auf den ersten Blick wirkt die Stadt ein bisschen heruntergekommen und viele Häuser wie Bruchbuden. Wenn man aber genauer hinsieht, gibt es so viel Schönes zu entdecken. Streetart an jeder Ecke. Hinter den „heruntergekommenen“ alten Fassaden verbergen sich oft ganz moderne Inneneinrichtungen. Die engen Gassen und Sträßchen haben so viel Charme. Und um auf die Hügel zu kommen, muss man oft noch nichtmal Treppen laufen, sondern steigt einfach für ein paar Pesos in ein Funicular, eine Seilbahn, ein. Wir hatten oben in einer ruhigen Gasse ein total gemütliches Appartement mit Blick auf die Stadt für uns. Hier gefiel es uns gleich noch viel besser als in Santiago. Auch wenn ich mich noch nicht entscheiden kann zu welcher Tageszeit es eigentlich schöner ist. Sobald es dunkel geworden ist, entwickelt sich irgendwie nochmal ein ganz anderer Zauber. Überall in den Gassen kann man draußen bei Kerzenschein ganz romantisch sehr gut zu Abend essen. Und anschließend kann man ziemlich gut in einer der tausend Keipen was trinken gehen.

Zu Essen probierten wir hier Chorillana = Rindfleisch mit Zwiebeln und Pommes. Nicht gut fürs Herz, aber gut für die Seele, ließen wir uns erklären. Zu trinken gibt es traditionell Pisco Sour und Terremotos (übersetzt „Erdbeben“). Es besteht aus Pipeño (chilenischer süßer Wein), Ananaseis und Grenadine. Wenn man zu viele davon trinkt, erlebt man wohl sein eigenes kleines Erdbeben. Können wir so bestätigen. Zumal der „Cocktail“ auch in einer riesen Karaffe kommt.

Mit dem chilenischen Spanisch versuchen wir es gar nicht erst aufzunehmen. Aber an die Essenszeiten der Südamerikaner können wir uns auch noch nicht so recht gewöhnen. Die ersten Abende waren wir ziemlich allein in den Restaurants. Denn die Südamerikaner gehen bekanntermaßen erst so langsam ab halb 9 Uhr zum Abendessen. Bis dahin bin ich ja schon halb verhungert….

Trotzdem hätten wir sehr gerne noch etwas mehr Zeit in Valparaíso verbracht, aber leider haben wir für morgen früh einen Flug gebucht. Daher verabschiedeten wir uns heute schon nach drei wunderschönen Tagen von der Stadt. Morgen geht es in die Wüste 😉 .

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