Los gings also, den großen Traum vom Roadtrip einmal rund um Australien in die Tat umzusetzen. Das Auto startklar und bepackt mit allem, was man zum Überleben so braucht (und auch einigem mehr) ging es ab immer Richtung Norden.
Grade erst los gerollt, gabs auch schon die erste Sehenswürdigkeit und eine Menge Action. In Lancelin und Umgebung (130 km von Perth entfernt) gibt es riesige Sanddünen. Man könnte fast schon meinen man steht mitten in der Wüste, die zum Sandsurfen perfekt geeignet ist. Da sind wir natürlich dabei, wenn auch nicht allzu lange, denn einen Lift gibt es hier natürlich nicht und die Sanddünen immer wieder hochzustiefeln ist ganz schön anstrengend…Tobi sollte doch noch etwas an seiner Kondition arbeiten, Angeln ist da momentan eher seine Sportart 😉 Also ziemlich außer Puste weiter, wieder nur ein kleines Stückchen, in den Nambung National Park zu den, in der Gegend bekannten, „Pinnacles“. Mitten im Nirgendwo gibt es hier komisch gewachsene Kalksteinformationen zu bestaunen. Die Kängurus, die dazwischen rumgehüpft sind, fanden wir dann doch wesentlich spannender, deswegen waren wir auch hier relativ flott wieder weg auf der Suche nach einem Fleckchen für die Nacht. Ganz in der Nähe ziemlich abgelegen gab es für Allradwagen einen Zugang zum Strand. Eine traumhafte Übernachtungsgelegenheit für die erste Nacht unterwegs. Übernachten ist dort natürlich eigentlich nicht gestattet, aber wer wird das denn mitten im Nirgendwo nachts kontrollieren?! Bestimmt keiner haben wir uns gedacht und unser Lager dort aufgeschlagen. So hatten wir uns das vorgestellt. Ganz allein am Strand. Abendessen und Bierchen bei einem Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch. Und in der Nacht ein unfassbarer Sternenhimmel über uns. Morgens bei bestem Wetter mit Ausblick auf das Meer wieder aufwachen. Ein Traum! Grade nach dem Frühstück das Auto wieder bepackt und wieder vom Strand runter Richtung Straße kommt uns auch schon der Ranger entgegen. Ob wir hier übernachtet hätten…nee natürlich nicht, haben nur einen frühmorgendlichen Ausflug zum Strand gemacht. Einen netten Verwarnzettel mit einem Überblick mit den Geldstrafen, die einem drohen, wenn man an verbotenen Orten übernachtet, gabs trotzdem für uns. Also nochmal Schwein gehabt 😀
Über das Örtchen Geraldton ging es dann bis zum Kalbarri Nationalpark. Mit den drohenden Geldstrafen im Hinterkopf haben wir dann eigentlich nur noch an Orten übernachtet, an denen es auch erlaubt ist oder zumindest nicht ausdrücklich verboten. Praktischerweise gibt es hier in Western Australia immer wieder Stellplätze in der Nähe der Highways, an denen Camping kostenlos erlaubt ist. Neben süßen Feuerstellen, manchmal auch ein paar Buschtoiletten und Millionen von nervigen Buschfliegen bieten die natürlich keinen weiteren Luxus. Geduscht wird dann in Roadhäusern oder wo es sich eben grade anbietet. Die absolut geniale App „Wikicamps“ hilft einem ungemein dabei, solche Orte zu finden. Kann man nur empfehlen!
Der Kalbarri NP war absolut sehenswert und einen kleinen Umweg mehr als wert. Über ziemlich ruckelige Gravelroads (heißt also abseits von normalen geteerten Straßen) ging es ein ganzes Stück hinein, bis wir an riesigen Schluchten auskamen mit Wahnsinns Aussichten und tollen Trekkingrouten. Von dort aus ging es über einen diesmal größeren Umweg zur Shark Bay. Auch wenn alles auf der Karte immer als „mal eben um die Ecke“ erscheint, sind das hier doch ganz schöne Distanzen, die man zurücklegt, um von A nach B zu gelangen und dazwischen ist einfach nichts. Wirklich gar nichts. Nur Busch, ein paar Kühe und Schafe. Manchmal sieht man auch Emus oder Kängurus. Alle paar hundert Kilometer gibt es noch ein Roadhouse und eine Tankstelle. Und das wars dann. Einmal dem Tempomat auf 90 km/h eingestellt, denn wir müssen ja Sprit sparen ;-), kann man sich quasi zurück lehnen und könnte durchrollen bis der Tank leer ist. 110 km/h ist hier übrigens die erlaubte absolute Höchstgeschwindigkeit. Langeweile auf den Strecken vertreiben wir uns momentan passenderweise mit dem Hörbuch „Die Känguru-Chroniken“. Handyempfang ist eine Seltenheit geworden. Selbst die „Tourihighlights“ sind total angenehm zu besichtigen, nichts ist überfüllt und man kann alles in Ruhe genießen. Manchmal vielleicht ein bisschen einsam, aber spätestens am Abend auf den „Campingplätzen“ sieht man doch, dass etliche Camper unterwegs sind und man findet leicht etwas Gesellschaft, wenn man denn möchte.
Wir sind also abgebogen zur Shark Bay. Haie haben wir hier zwar keine gesehen, dafür aber ganz oben an der Spitze in Monkey Mia Delfine. Jeden Morgen kommen dort wilde Delfine zum Strand, zeigen sich den Touristen und erwarten als Dankeschön einen kleinen Snack von den Rangern. Neben einigen Informationen zu den Delfinen, werden immer auch ein paar Besucher herausgepickt, die einen Delfin füttern dürfen. Das Ganze geht absolut geordnet von statten und die Delfine bekommen auch wirklich nur einen kleinen Bruchteil, von dem was sie eigentlich am Tag fressen, als Appetithappen, gefüttert, damit sie nicht vom Menschen abhängig werden und weitestgehend ihren natürlichen Lebensstil beibehalten. Und ich hatte sogar das Glück einen Delfin mit Fisch füttern zu dürfen. Das war natürlich hammer cool 🙂
Nach der Shark Bay gings weiter hoch Richtung dem kleinen Küstenörtchen Coral Coast und schließlich bis nach Exmouth. Ab Coral Coast beginnt sich das Ningaloo Reef auszustrecken, eins der größten Riffe Australiens. Praktischerweise ist man manchmal schon 100 m vom Strand entfernt mitten im Riff und kann so prima von Land aus schnorcheln gehen. Mit jedem Kilometer nördlich wurde es doch deutlich spürbar immer wärmer, also perfekte Bedingungen für ausgiebige Strand- und Schnorcheltage, die sich hier wirklich lohnen. Die Strände sind so schön und man hat sie quasi für sich allein, aber das Unterwasserleben ist fast noch schöner. Schildkröten, Mantarochen und viele bunte Fische gibt es hier direkt nur ein paar Meter vom Strand entfernt zu sehen. Sogar Wale konnte man natürlich aus weiterer Entfernung manchmal aus dem Meer springen sehen.
Grade noch rechtzeitig zum Saisonende hatten wir aber auch noch die Möglichkeit eine Whale Shark Tour buchen zu können. Die Walhaie, die größten Fische der Welt, ziehen von April bis Anfang August hier vorbei und wer möchte kann sie auch von nahem beim Schnorcheln beobachten. Dafür fliegen extra Flugzeuge raus übers Meer und suchen nach den Walhaien, um dann Boote über Funk über deren Lage zu benachrichtigen. Eine etwas kostspieligere Aktion, aber man gönnt sich ja sonst nichts 😉 . Und es hat sich aufjedenfall sehr gelohnt. Jedes Mal wenn ein Walhai gesichtet wurde, preschte das Boot mit Vollgas über die Wellen und dann hieß es nur noch „Get ready and go, go, go!!“, also schnell ab ins Wasser und da waren sie dann auch schon. Der größte, denn wir mit etwa 3 m Sicherheitsabstand gesehen haben, war 9 m lang. Einfach gigantisch! Ganze vier Mal durfte wir sie im Wasser für kurze Zeit aus der Nähe beobachten, bis sie wieder abgetaucht sind oder für uns zu schnell wurden. Vom Boot aus konnten wir aber noch viele Buckelwale und noch mehr Delfine beobachten. Danach sind wir noch andere traumhafte Schnorchelbuchten angefahren und haben leckeres Essen und Sekt bzw. Bier auf dem Boot in der Sonne genossen. Es war aufjedenfall ein ziemlich aufregender und wirklich toller Tag!
Wir hoffen euch geht es auch so gut und ihr habt einen schönen Sommer! 🙂
Tolle Bilder und ein Super Bericht.
Mit dem gutgehen klappt es nur der Sommer bei uns will nicht kommen.
Liebe Grüsse aus Kiel
Sehr schöner Bericht und tolle Bilder! Bitte mehr davon. Viel Spaß und lasst es euch gut gehen. Grüße aus Bali 🙂
Danke 🙂 Wir hoffen es gefällt euch auf Bali. Genießt den Urlaub!