Knapp drei Monate waren wir jetzt in Südostasien unterwegs. Und generell schon mal vorweg: es war der Hammer! Land und Leute, das Essen, die Landschaften – alles der Wahnsinn.
Was werden wir die frischen Fruchtshakes, die es an jeder Ecke gibt, vermissen. Oder eisgekühlte Kokosnüsse. Oder das Meer mit glasklarem Wasser bei einer netten Temperatur um die 30 °C. Oder frisch gegrillter Fisch. Oder die Asiaten beim Karaoke beobachten. Oder…. nein, Durian und die Moskitos nun nicht gerade. Ansonsten könnten wir aber ewig so weiter machen. Vor allem das Essen hat es uns angetan, wie ihr merkt 😉 .
Toll am Reisen in Südostasien ist aber auch, dass es einem meistens leicht gemacht wird, gute Nerven allerdings vorausgesetzt. Reisen in Bussen ist oft sehr komfortabel. Und obendrauf ist alles auch noch so unglaublich günstig. Dreimal täglich Essen gehen – kein Problem, sondern eher im Gegenteil – Selbstverpflegung kommt einen teurer. Seven Eleven, den Indomarket o.ä. gibt es überall. Schwierig wird es eigentlich nur, wenn man auf der Suche nach Kosmetikprodukten ohne „Whitening“-Effekte ist (ich hab ewig nach einer ganz normalen und dabei aber bezahlbaren Feuchtigkeitscreme gesucht 😀 ). Verständigung ist in den meisten Fällen kein Problem, auch wenn die Asiaten oft ihre eigene Version des Englischen sprechen und leben. So viel Natur und Kultur! Aber aus all diesen Gründen auch so viel Massentourismus, sodass es manchmal schwer erscheint ein Land abseits dessen kennenzulernen. Neben den vielen Gemeinsamkeiten, sind die Länder die wir bereist haben, aber dennoch sehr verschieden. Wir ziehen hier mal ein Fazit.
Thailand
Gestartet sind wir, klar, in Bangkok. Wir waren im Norden in Chiang Mai und Chiang Rai und ein wenig später auf Koh Tao und Krabi. Und eins steht fest: Wir lieben Thailand! Das liegt vor allem natürlich am Essen, woran auch sonst 😉 . Aber es ist auch wirklich einfach unfassbar gut, besonders im Süden des Landes. Allein wegen der Mangos oder einem gutem Massamancurry würde ich jeder Zeit wieder nach Thailand zurückkommen. Aber auch neben dem Essen hat uns Thailand als Reiseziel überzeugt. Wir empfanden es sauberer als erst erwartet und später auch im Vergleich zu z. B. Indonesien. Die Leute sind so süß. Es gibt gutes Bier. Das Leben ist entspannt. Die Landschaften sind toll. Vom Dschungel bis zu absoluten Traumstränden gibt’s hier eben alles. Gebucht haben wir meistens im Vorhinein über booking.com und Fahrten über Reisebüros, die es auch an jeder Ecke gibt. Preise vergleichen lohnt sich dabei! Sich seine eigene Unterkunft nach Wunsch vor Ort zu suchen ist aber eigentlich auch kein Problem, wenn man nicht gerade wie wir in der absoluten Highseason unterwegs ist. Für ein schöneres Doppelzimmer mit eigenem Bad und Klimaanlage zahlt man dafür auch in Bangkok oder auf den Inseln 15 – 25 €. Das günstigste Zimmer, allerdings ohne Klimaanlage, kostete uns aber z.B. auch nur 250 THB (6 €). Heißt man kann auch durchaus mit viel weniger auskommen. Ein Essen, von dem man auch satt wird, bekommt man so zwischen 60 – 120 THB (1,50-3 €). Für „western food“, wie Pizza, Pasta, Steak etc. zahlt man natürlich immer mehr. Fisch ist auch etwas teurer.
Laos
Laos war ehrlich gesagt die größte Enttäuschung in den drei Monaten in Südostasien. Abgesehen von der tollen Landschaft und dem wirklich(!) gutem Kaffee, hat uns Laos nicht besonders gut gefallen. Vielleicht lag das auch daran, dass wir nur der „Touriautobahn“ (mit dem Slowboot nach Luang Prabang – Vang Vieng – Vientiane – 4000 Islands) gefolgt sind, wobei uns letzteres dabei noch am besten gefallen hat. Hat man während der langen Fahrten nämlich mal einen Blick aus dem Fenster geworfen, wirkte alles so friedlich und noch so ursprünglich asiatisch. Die meisten Leute waren zu uns aber ignorant bis nahezu unfreundlich, selbst in Restaurants und Hotels. Geld verdienen müssen die Leute überall, aber hier hatten wir ständig das Gefühl ausgenommen zu werden und auch nichts wirklich dagegen tun zu können. Überall lauerte eine „Falle“ um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dabei ist dort sowieso schon alles ein Ticken teurer als in den anderen Ländern, aber keines Wegs besser, moderner oder sowas. In Luang Prabang kostet z. B. die Miete für einen Roller für einen Tag 200.000 Kip – das sind über 20 €. In Thailand oder Indonesien zahlt man 3-5 €. Um von A nach B zu kommen muss man ansonsten unglaublich viel Zeit einplanen! Alles läuft dort sooooo langsam. Wenn man gesagt bekommt, Abfahrt sei um 9, bedeutet das eigentlich irgendwas zwischen 10 und 11.30 Uhr. Fragt man drei verschiedene Leute, bekommt man auch drei verschiedene Antworten. Heißt hier ist extrem viel Geduld und Gelassenheit von Nöten. Für mich als die Ungeduld in Person der Horror 😉 . Englischkenntnisse sind dabei nur so mittelmäßig vorhanden. Unterkünfte haben wir uns meistens vor Ort gesucht, weil im Internet kaum Auswahl vorhanden war. Das hat aber immer recht gut funktioniert.
Vietnam
Von Vietnam haben wir nur sehr wenig gesehen und es letztendlich nur als günstigen Ausgangspunkt genutzt, um zurück nach Bangkok zu kommen. Positiv aufgefallen ist uns aber, dass die Leute gleich viel, viel netter sind als in Laos. Das Essen ist super und das Bier ebenfalls in Ordnung. Nha Trang und Mui Ne kann man vergessen. Hoh Chi Minh dagegen ist eine sehenswerte Stadt und hat einiges zu bieten!
Malayasia
Die Malayen sind für uns absolut dass freundlichste Völkchen Südostasiens! Hat uns selber ein bisschen überrascht, war aber tatsächlich so. Wir wurden immer so herzlich aufgenommen und auch unterwegs des Öfteren von Fremden angesprochen, die uns ganz selbstlos super Ratschläge gegeben haben. Dabei sprechen die Leute sehr gutes, verständliches Englisch. Das Land war schließlich auch lange Zeit durch die Briten besetzt. Jetzt fallen aber eher die vielen Chinesen und Inder auf, die auch die „malaysische Küche“ immens beeinflusst haben. Eigentlich findet man nur indisches oder chinesisches Essen. Für uns schien es fast schwer was „malaysisches“ zu finden. Und das was wir gefunden haben, hat uns leider so gar nicht geschmeckt 😀 . Ein Unterschied zu den anderen Ländern, die wir vorher besucht haben, ist auch die Religion der Einheimischen. Malaysia ist ein stark muslimisch geprägtes Land und das macht sich im Lebensalltag dort bemerkbar. Unterkünfte haben wir mal vor Ort gesucht und mal vorab gebucht, wie z. B. in KL City. Kostenmäßig ist es hier auch etwas, aber nicht wirklich viel teurer als in Thailand. Besonders gut gefallen hat uns die Abwechslung in den Cameron Highlands. Der Temperaturunterschied zu den Regionen auf Meereshöhe tat bei so einer langen Reise echt gut und die Region ist sehr schön.
Singapur
Singapur sticht am meisten durch Unterschiede zu den anderen Ländern hervor. Abgesehen von der Temperatur erinnert nicht viel an eine asiatische Großstadt. Alles ist sehr modern, sauber und reglementiert. Die Preise sind auch eher vergleichbar mit westlichem Standard. Es war interessant Singapur mal gesehen zu haben. Die drei Tage haben uns aber auch gereicht.
Indonesien
Indonesien ist riesig und daher auch sehr vielfältig. Wir haben nur einen ganz kleinen Teil Indonesiens bereist und wollen unbedingt noch mehr sehen. Orang Utans auf Sumatra oder Borneo, Komodowarane auf Komodo, nahezu unberührten Dschungel in Papua und eine unglaubliche Unterwasserwelt warten noch auf uns für spätere Reisen. Genauso wie Malaysia ist Indonesien, abgesehen von Bali, ein muslimisches Land. Mitten in der Nacht von einem Muezzin geweckt zu werden ist manchmal vielleicht ein bisschen nervig. Die Armut, Kinderarbeit und die extreme Umweltverschmutzung /-zerstörung, die von diesem Land ausgeht, stimmt einen manchmal von ängstlich, besorgt über traurig und wütend. Und das Reisen gestaltet sich nicht ganz so einfach wie in anderen Ländern. Als „bule“ wird man ständig belagert. Trotzdem gibt es so vieles zu sehen und zu erleben, dass es das doch unbedingt wert macht, Indonesien zu bereisen. Außerhalb von Bali und den Gilis ist Indonesien unglaublich günstig. Transport mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kosten für lange Strecken oft nur 1-2 €. Ein Essen manchmal noch weniger. Die Frage nach Sicherheitsstandards erübrigt sich aber! Die Zustände der verschiedenen Fahrzeuge sind oft extrem schlecht. Grade bei Booten oder Flugzeugen sollte man dann manchmal doch etwas mehr Geld investieren. Inlandsflüge z. B. besser nur mit Garuda Indonesia machen. Bei den anderen Airlines gibt es doch öfter mal unschöne „Zwischenfälle“. Bali und die Gilis sind doch sehr an die westlicheren bzw. australischen Standards angepasst und das bezahlt man dann auch. Neben den aufregenden Vulkanen, tollen Inseln, Traumstränden und beeindruckenden Unterwasserwelten, ist das Essen übrigens auch nicht zu verachten. Klar der Klassiker Nasi Goreng, aber auch Satespieße mit Erdnussoße, Gado Gado & Co sind super lecker! Wir freuen uns schon auf das nächste Mal, wann auch immer das sein wird.
Hier haben wir jetzt noch ein kleines Video für euch zusammen gebastelt mit den Highlights der letzten drei Monate. Viel Spaß beim gucken 🙂
Schade das es euch in Laos nicht gefallen hat, denn für mich zählt es zu den schönsten und ursprünglichsten Ländern Südostasiens. Und auch die Leute sind unheimlich freundlich. Ich war schon etliche Male in Laos und hatte nie solche Erfahrungen wie ihr. Vielleicht solltet ihr beim nächsten mal etwas runter vom Touripfad und selber entdecken.