In Krabi (Town) und Railay – Unterwegs an der Westküste Thailands

Nach unserem „Urlaub“ auf Koh Tao ging es nun um 6 Uhr früh, mit dem Highspeed Catamaran und Bus wieder runter von der Insel nach Krabi. Genauer gesagt in die gleichnamige Stadt der Provinz.

Beim Umsteigen vom Schiff zum Bus ging es dann mal wieder typisch asiatisch zu, heißt Chaos pur. Unser Bus war noch nicht da und wenn man fragte wo man hin sollte (es waren tausende Menschen die auf Busse zu verschiedenen Orten verteilt wurden) bekam man ständig eine andere Antwort. Aber auch hier gilt für die Thailänder: Besser eine falsche Antwort geben, als gar keine. Irgendwann ging es dann aber los, im richtigen Bus, und ein paar Stunden später kamen wir in Krabi Town an. Die Stadt ist die Hauptstadt der Provinz und liegt direkt an der Andamanensee.

Unser erstes Ziel sollte ein Arztbesuch werden, da sich Sandras Ohrenschmerzen nicht gebesserten hatten, sondern eher im Gegenteil nun auch das zweite Ohr betroffen war. Leider gestaltete sich die Suche nicht so einfach. Mit Englisch kam man nicht so richtig weit und die Einheimischen waren sich auch nicht so einig, welcher Arzt wo arbeitet und auf hat. Nachdem wir dann mehrmals von A nach B geschickt wurden und schon etwas Verzweiflung aufkam, haben wir letztendlich das Krabi Hospital aufgesucht. Vertrauen hat das aber auch nicht so richtig geweckt. Die Zeit schien hier noch ein wenig stehen geblieben zu sein. Auf uns machten das Krankenhaus und das Outfit der Krankenschwestern den Eindruck, als wären wir 30 Jahre zurück versetzt worden, so wie man es aus alten Filmen her kennt. Die Rollstühle und rollbaren Betten waren ganz schlichte Metallkonstruktionen und das Schwesternoutfit samt Häubchen tat den Rest dazu. Der behandelnde Arzt verschrieb Sandra auch einfach ein neues Antibiotikum und neue Ohrentropfen, ohne die Ohren zu spülen wie wir es erwartet hatten und bereits kannten. Sei wohl nicht nötig, aber auf jeden Fall seine verordneten Medikamente – auch die Ohrentropfen. Der Krankenhausapotheker, von dem die Medikamente ausgegeben wurden, erklärte später dann komischerweise dass er nicht so richtig versteht warum neue Medikamente notwendig sind. Zumindest die Ohrentropfen seien quasi die gleichen, wie die vom Arzt in Koh Tao verordnet. Naja. Damit waren wir dann aber erstmal wieder entlassen und hofften das Beste.

Von Krabi Town selbst, haben wir uns eigentlich auch nur noch die drei Märkte (Wochenend-, Nacht-, und Foodmarket) angeschaut. Dabei geht’s dann auch fast bei allen drei, mal mehr, mal weniger ums Essen  Jedenfalls für uns. Die Märkte sind wirklich schön, aber Platz für Souvenirs haben wir ohnehin nicht und Essen geht immer 😉 . Aber die eine Nacht sollte für uns sowieso nur ein kurzer Zwischenstopp sein, bevor es dann am nächsten Tag mit dem Longtailboot nach Railay Beach ging.

Der Strand soll zu den schönsten, wenn nicht sogar der schönste, in Thailand sein. Daher kommen auch die typisch thailändischen Postkartenmotive mit den einsamen Bergen, dem türkisblauen Wasser und weißen Stränden sowie den hölzernen Longtailbooten. Sogar für einen James Bond Film hielt diese Kulisse schon her.

Railay ist zwar nur eine Halbinsel, aber trotzdem nur über den Wasserweg erreichbar. Mit den Longtailbooten kann man, sobald ein Boot voll genug ist, für 150 THB (ca. 3,90 €) innerhalb einer halben bis dreiviertel Stunde übersetzen. Angekommen mussten wir zunächst in einer Affenhitze mit unseren dicken Rucksäcken noch ein Zimmer finden. Auf den Onlineportalen waren nur noch teure Resorts zu finden und unsere Erfahrung hat uns gezeigt, dass es immer noch reichlich günstigere Unterkünfte gibt, die dort nicht verzeichnet sind. Etwa eine halbe Stunde später haben wir dann einen einfachen, aber netten Bungalow mit Bad ohne Klimaanlage (schwitz) für 2 Nächte ergattert. Wobei hier in Railay günstig, für thailändische Verhältnisse, immer noch relativ teuer ist (900 THB / Nacht).

Die beiden Hauptstrände sind wirklich ein wahnsinnig schöner Ort, besonders wegen der großen Steinriesen die sich aus der Insel und dem klaren Wasser erheben. An dem Anblick kann man sich kaum satt sehen, wenn man den einen Blick darauf erhaschen kann, aber mehr dazu später 😉 . Die Felsformationen laden regelrecht zum Klettern ein. Daher verwundert es einen auch nicht, dass sich hier viele Kletterschulen niedergelassen haben und verschiedenste Angebote für Anfänger bis Profi bieten. Aber auch ohne Kletterausrüstung lassen sich viele Felsen erklimmen und kleine Höhlen bestaunen. Dabei bleib es für uns auch, obwohl ich ja eigentlich gerne mal klettern gehe. Aber auf Koh Tao hatte ich mir den Fuß angehauen und wollte wegen eines vermutlich gebrochenen Zehs‘ meine Füße nicht in die Kletterschuhe quetschen. Besonders markant sind zwei Höhlen die als Tempel, bzw. Schrein dienen und in denen viele geschnitzte Fallussymbole verschiedenster Größen zu finden sind. Dies ist von Seefahrern gemacht und soll ihnen Glück bringen.

Aber: auch in diesem Paradies gibt es einen Wehmutstropfen. Im Moment ist eben auch hier Hauptreisesaison und generell ist alles schon sehr voll. Dann kommen noch viele Touristen dazu, die nur für einen Tagesausflug hier her kommen und dementsprechend sind auch viele (wirklich viele!) Longtailboote am Strand. Damit ist dann der halbe Strand von Booten an der Wasserlinie zugestellt und verdirbt zum einen die tolle Sicht und zum anderen fahren sie total rücksichtslos mit voller Kraft zwischen den badenden Urlaubern hindurch. Auch diese ständigen, echt lauten Motorengeräusche verderben die Idylle. Wirklich schade! Aber vielleicht ist es in der Nebensaison ja ein wenig besser.

Beinahe wären wir noch einen Tag länger geblieben, jedoch nicht weil es so toll hier ist (also toll ist es hier sonst schon), sondern weil ich mir den Magen verdorben hatte und mich das für eine Nacht echt umgehauen hat. Doch am nächsten Morgen fühlte ich mich soweit schon wieder transportbereit, dass wir dann doch nach drei Nächten wieder zurück nach Krabi in ein klimatisiertes Zimmer konnten, in dem wir den restlichen Tag noch ein wenig relaxen und genesen konnten. Sandras Ohrenschmerzen hatten sich mittlerweile wieder gebessert. Und weil es mir ja auch schon wieder viel besser ging, konnte ich mir auch am Abend gleich wieder eine Pizza gönnen. Die beste in Asien bisher! Das hat bei der Qualität der Pizzen in Asien zwar nicht viel zu bedeuten, sie dürfte es aber sogar in meine Top 5, der bisher je probierten Pizzen, geschafft haben. So ging dann unser letzter Abend in Thailand zu Ende, bevor es dann am nächsten Tag in Richtung Malaysia gehen sollte.

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