Laos im Schnelldurchgang

Sabaidee zusammen, wie man hier so schön sagt 🙂

Laos im Schnelldurchgang – das ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Denn hier braucht alles Zeit. Die haben wir nur momentan aber leider selbstverschuldet nicht. Da in Südostasien rund um Weihnachten Hochsaison ist, haben wir für die Feiertage sicherheitshalber schon vorab was gebucht und deshalb haben wir grade etwas Zeitdruck, um unser Ziel rechtzeitig zu erreichen. In Laos gibt es dabei eigentlich viel zu sehen und zu tun, nur können wir immer nur einen kurzen Stopp machen und müssen dann gleich weiter. Und der Transport von A nach B kostet hier dann auch immer noch wirklich unglaublich viel Zeit. Das nervt uns grade ein bisschen.

Von Luang Prabang sind wir deswegen nur für einen Tag nach Vang Vieng gefahren. Vang Vieng war früher bekannt als asiatische Partyhochburg besonders für das „Tubing“. Man konnte sich in LKW-Schläuchen den Fluss abwärts treiben lassen und sich alle paar Meter in einer Bar aus dem Wasser fischen lassen, um sich da volllaufen zu lassen und die einen oder anderen Drogen zu konsumieren. Dabei sind allerdings in den letzten Jahren etliche Todesfälle aufgetreten, sodass die ganzen Bars dicht gemacht wurden. Jetzt ist der Ort selber zwar immer noch eine große, nicht besonders schöne Backpackerunterkunft und eine einzige Baustelle. Der Grund warum Vang Vieng aber immer noch so gut besucht ist, ist die wunderschöne Umgebung des Städtchens. Die Karstberge mit ihren Höhlen laden zum Wandern und Klettern ein, die Flüsse zum Rafting und Kajak fahren und darauf hat sich die Stadt jetzt spezialisiert. Weil wir ja eben so wenig Zeit haben, haben wir einfach eine Tagestour gebucht, die von allem ein bisschen beinhaltet hat. Zuerst sind wir ausgerüstet mit einem Reifen, Schwimmweste und einer Kopflampe durch eine Wasserhöhle getubt, danach gings mit dem Kajak flussabwärts bis wir an der „Blue lagoon“ endeten. Ein sehr witziger und actionreicher Tag!

Von Vang Vieng ging es danach zunächst in die Hauptstadt Vientiane. Dort haben wir aber nur ein paar Stunden verbracht und sind am Abend direkt weiter mit dem Sleeper Bus in Richtung der 4000 Islands. Das war aber eigentlich auch nicht besonders schlimm, denn die Hauptstadt ist verhältnismäßig klein (ca. 300.000 Einwohner) und  hat für uns nicht wirklich viel zu bieten. Die Fahrt in dem Sleeperbus war dafür umso witziger. Der hat nämlich starke Ähnlichkeiten mit dem fahrenden Ritter. Statt Sitzplätzen gibt es für zwei Personen eine etwa 1 m breite Liegefläche mit Kissen und Decken. Vielleicht ein bisschen blöd, wenn man sich den Platz mit einer fremden Person teilen muss. Für uns wars aber super.

Nach einer 18 Stunden Reise (von Vientiane mit dem Tuktuk zum Busbahnhof, mit dem Sleeperbus nach Pakse, mit dem Kleinbus zum Reisebus, mit dem Reisebus nach Dhon Khong, der Fähre nach Don Det und etlichen Stunden Wartezeit zwischen den einzelnen Fahrten, wobei man nie so richtig weiß worauf man grade eigentlich wartet) haben wir dann eine der 4000 Inseln (oder in lao: Si Phan Don) erreicht. Im Süden von Laos vor der Grenze zu Kambodscha wird der Mekong etwa 14 km breit und hier sollen sich etwa 4000 Inseln befinden. Uns hat es auf das Inselchen Don Det verschlagen, wo die Zeit irgendwie still zu stehen scheint. Wir haben uns für zwei Nächte relativ weit vorne ein Bungalow mit Hängematte gegönnt, in der wir mit einem Bierchen lao die Aussicht auf die im Mekong untergehende Sonne genießen konnten. Wenn man mal ein paar Tage Entspannung braucht, ist man hier genau richtig. Wenn einem vom in der Hängmatte hängen zu langweilig wird, kann man hier ansonsten im Mekong baden, Kayak fahren, sich in einer der netten Bars einen Happyshake gönnen oder – wie wir – eine Fahrradtour über Don Det und die ebenfalls nicht große Nachbarinsel Don Khon unternehmen. Zu sehen gibt es neben den Mekongfällen (klar, auch hier haben wir wieder mal Wasserfälle besichtigt) und Wasserbüffeln ein sehr ursprünglich asiatisches Leben. Die Menschen leben in ihren Bambushüttchen gemeinsam mit ihren Tieren und arbeiten auf Reisfeldern. Definitiv ein Ort an dem man sein Lebensende mal verbringen könnte. Viel zu schnell mussten wir uns nur leider wieder von dem schönen Fleckchen entfernen. Für uns geht es jetzt los in Richtung Vietnam.

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