Von Quokkas auf Rottnest Island, einem Verkehrsunfall, gierigen Pelikanen und Post aus Deutschland

In diesem Beitrag wollen wir euch mal wieder aufs Laufende bringen, da wir ein wenig hinterher hängen mit unserer Berichterstattung über die letzten Tage. Die waren ganz schön ereignisreich.

Wie die Überschrift schon verrät, waren wir auf Rottnest Island, hatten einen kleineren Zwischenfall mit einem Fahrrad und einem Auto und waren das erste mal Angeln. Momentan sind die Anzahl unserer Arbeitstage noch sehr dürftig. Über Ostern lief gar nichts und auch seitdem überarbeiten wir uns nicht gerade 🙁 .

Ostern war generell ziemlich ruhig. An Karfreitag waren wir beim irischen Freund unserer Mitbewohnerin Sophia zum BBQ eingeladen. Der hatte grade seine Familie aus Irland zu Besuch. Wir versuchen uns eigentlich gerade noch an den australischen Akzent zu gewöhnen und dann die Iren mittendrin. Manchmal gar nicht so einfach für uns 😀 . Ostersonntag haben wir dann mit Sophia ganz traditionell Eier bemalt. Das war sehr witzig 😀 . Und da wir aber keine Lust hatten nur Zuhause rum zu hängen, haben wir uns überlegt die Gegend um Perth ein bisschen zu erkunden. Dazu haben wir Ostersonntag eine kleine Radtour, um einen nahe gelegenen See gestartet und haben unsere ersten Schlangen gesehen. Und zwar noch nicht mal wirklich ungefährliche. In der Gegend gibt es einige Tigersnakes. Sandra wäre über die erste fast mit dem Rad drüber gebrettert. Am Dienstag nach Ostern ging es dann nach…

Rottnest Island

Diese kleine Insel liegt direkt vor Perth und beherbergt gerade mal rund 300 menschliche Einwohner. Außer einer handvoll Versorgungsfahrzeuge, Busse und einem Zug, gibt es dort nur Fahrräder zur Fortbewegung. Besonders bekannt ist die Insel für Ihre seltenen, so süßen, tierischen Bewohner, die Quokkas. Das sind kleine Beuteltiere, aus der Familie der Kängurus, die bis zu 60 cm lang werden können. Auch seltene Vogelarten können hier beobachtet werden.

Für uns ging die Reise vom Fähranleger in Fremantle los. Dienstags sind die Tickets übrigens wesentlich günstiger als sonst 😉 . Drüben angekommen machten wir uns direkt auf den Weg, um ein paar Fahrräder auszuleihen. Man, oh man. Mit stolzen 30 AU$ pro Tag wohl eins der teuersten Verkehrsmittel auf unserer Reise. Da wir jedoch relativ spät dort waren, konnten wir den Tarif für 3 h wählen und mussten nur noch die Hälfte zahlen. Schließlich muss man die Räder ja auch schon wieder bis halb 4 abgegeben haben. (Unsere Fähre ging erst um 6 zurück 😉 ) Also nächste mal besser die Fahrräder auf der Fähre mieten, die Möglichkeit gibt’s nämlich auch.

Für uns reichte jedoch die kurze Zeit aus, um einmal die etwa 25 km um die Insel herum, zurück zu legen. Trotz der vielen Menschen, die mit uns angereist sind, haben wir unterwegs immer wieder einsame Buchten mit atemberaubend schönen Stränden gesehen. Neben der tollen Landschaft, die uns ein wenig an Texel (nur im indischen Ozean) erinnerte, haben es uns besonders diese kleinen, süßen und sehr zutraulichen Einwohner, die Quokkas, angetan. Immer ein Grinsen im Gesicht, gelten sie als die glücklichsten Tiere der Welt. Wir wollten natürlich mit dem Trend gehen und auch ein Quokka-Selfie ergattern. Selbst wenn man mit der Kamera direkt vor ihnen herum fuchtelt, stören sie sich gar nicht daran. Dennoch mussten wir für ein Erinnerungsfoto vollen Einsatz und Ausdauer zeigen, da die Kleinen natürlich nie das machten, was man gerade will.

Nach der Umrundung der Insel und Abgabe der Fahrräder, verbrachten wir die restliche Zeit an einem schönen Strandabschnitt jedoch hauptsächlich mit Sonnenbaden, da das Wasser einfach eiskalt war. Ich wagte mich zwar mal für ein paar Minuten mit der Schnorchelausrüstung hinein, konnte es aber nicht wirklich lange aushalten. Aber der Versuch wurde mit einer kurzen Begegnung mit einem Rochen belohnt, was einen das kalte Wasser fast vergessen ließ.

Der Verkehrsunfall

Vorab, alle leben noch!

Ich hatte gerade Feierabend und wartete auf den Bus, als Sandra mich anrief und mir sagte, ich solle mir keine Sorgen machen, ihr ginge es gut, aber sie hätte einen Unfall gehabt…

Sandra war mit dem Fahrrad auf dem Rückweg vom Joggen, als ihr ein Auto (natürlich ein riesen SUV inkl. Bullbar) an einer Kreuzung die Vorfahrt nahm (ja, Sandra hatte keine Schuld und war auf der richtigen Straßenseite unterwegs!). Der Fahrer war wohl von der tief stehenden Sonne geblendet und hat sie einfach übersehen. Schnell waren viele Helfer zur Stelle, die sich um Sandra kümmerten, einen Krankenwagen riefen und ihre Kontaktdaten als Zeugen hinterließen. Nachdem die Sanitäter sie untersucht hatten und erstmal als weitestgehend gesund befunden haben, brachten sie sie samt Fahrrad nach Hause. Dort standen gerade unsere Mitbewohner in der Einfahrt, die erst einmal einen Schock bekamen, als Sandra aus dem Krankenwagen stieg.

Glücklicherweise sind die Verletzungen auf ein paar etwas schmerzhafte Prellungen, blaue Flecken und Schürfwunden begrenzt. Dank Helmpflicht (an die wir uns aufgrund der drohenden horrenden Strafe auch tunlichst halten) ist der Kopf  und auch alles andere wichtige heile geblieben. Das Krankenhaus haben wir zwar vorsichtshalber an diesem Abend noch aufgesucht, da wir uns über eine Verletzung am Handgelenk nicht sicher waren, aber nach etwa zwei Stunden, einem kurzen Blick der Ärztin, einem zweitägigen Krankenschein und ohne jegliche Salbe oder sonstiger Behandlung, konnten wir wieder nach Hause gehen.

Mit dem Unfallverursacher steht Sandra in Kontakt und bekommt von ihm die Kosten für das Fahrrad unserer Mitbewohnerin und dem Arbeitsausfall erstattet. Also alles nochmal gut ausgegangen!

Angeln mit Kai

Während das Angeln im Süßwasser in Australien einer Lizenz bedarf, kann man seinen Fisch im Meer einfach so fangen. Natürlich gibt es auch hier Fangrichtlinien, welcher Fisch, in welcher Größe und Menge gefischt werden darf, aber generell braucht man nur seine Angelausrüstung und los gehts.

Unser Mitbewohner und Vermieter Kai geht des öfteren mal Angeln und fragte uns, ob wir nicht Lust hätten, ihn zu begleiten. Natürlich wollten wir. Zum einem wollte ich sowieso seit langem mal wieder angeln und für Sandra war es das erste mal. Kai brachte uns zu einem Steg bei Fremantle, der hier scheinbar sehr beliebt zum Fischen ist, da schon eine menge Angler dort ihr Glück versuchten als wir ankamen. Auch Pelikanen scheint diese Stelle zu gefallen, da immer mal wieder ein Fisch für sie abfällt. Die Größe dieser Vögel hat mich dann doch ganz schön beeindruckt, wenn die erst einmal so neben einem stehen und mit einem Auge immer auf den Fisch in deiner Hand schielen.

Kaum hatten wir unsere Angeln im Wasser, da hatte ich auch schon die ersten Fische raus geholt. Jedoch waren diese viel zu klein und kamen wieder zurück ins Wasser oder vielen den Pelikanen zum Opfer. Auch Sandra hatten irgendwann ihren ersten zappelnden Fisch aus dem Wasser gezogen. Zu meiner Überraschung griff sie sich ihn und löste ihn selbst vom Hacken, obwohl sie vorher immer meinte, nie einen lebendigen Fisch anfassen zu wollen. Dafür machte sie es richtig gut und hat bald noch ein paar Weitere gefangen.

Unser Ausbeute blieb jedoch mit drei Fischchen sehr übersichtlich, zumal diese Drei auch gerade mal ihre Mindestgröße erreicht hatten. Wir werden Sie uns jedoch die Tage trotzdem schmecken lassen 🙂

Ein Paket aus der Heimat

 Yeah!

Ein wirkliches Highlight der letzten Tage war das Paket aus der Heimat, welches uns erreichte 🙂 .

Unsere Eltern haben uns ein riesiges Paket geschickt. Darin waren allerlei Süßigkeiten, Backmischungen für vernünftiges Brot und Eistorte, ein Haufen T-Shirts, ein Kleid und Schal, Knorr Fertigtüten und zu meiner persönlichen Freude: eine Packung Osfriesen-Tee!

Vielen Dank noch einmal dafür, wir waren wirklich überrascht und haben uns riesig gefreut 🙂

 

PS: Das erste Brot wird gerade von Sandra gebacken!

 

2 Replies to “Von Quokkas auf Rottnest Island, einem Verkehrsunfall, gierigen Pelikanen und Post aus Deutschland”

  1. Schön, das das ostfriesische Blut auch bei euch noch vorhanden ist. Habe mit viel Interesse gelesen, was die Familie so alles anstellt. Schöne Grusse aus Berlin und noch viel Neues zu erleben, Inge und Hermann Westphal

    1. Hallo ihr Lieben, schön das ihr hier mal vorbei schaut. Hoffe bei euch geht es auch allen gut.
      Ja, zumindest der ostfriesische Tee steckt in mir ?
      Wir hoffen auch bald wieder mehr neues zu erleben und hier zu berichten.
      Viele Grüße

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